Henry Arnold spielt Novecento und Lena Gorelik ist Comburg-Stipendiatin

Alessandro Baricco hat vor dreißig Jahren einen wunderbaren und viel gelesenen Roman geschrieben, der alsbald als Monolog seinen Weg aufs Theater finden sollte. Die tolle Geschichte des virtuosen Pianisten, der einstmals als Findelkind auf einem Ozeandampfer just am Neujahrstag des neuen Jahrhunderts entdeckt wurde, was ihm eben diesen sprechenden Namen Novecento einbrachte, erzählt sein Musikerkollege Tim, der sechs Jahre mit ihm in der Bordband spielen durfte. Erzählt von den wechselnden Besatzungen und Passagieren, den reichen und den armen, und dies vor dem Hintergrund der wechselnden Zeitläufte von den 20er Jahren bis nach dem Zweiten Weltkrieg.


Novevento © Tobias Melle

Und: Neben seinem musikalischen Ausnahmetalent und einer bald internationalen Berühmtheit, hat das Aufwachsen auf einem Schiff eine psychologisch eigenartige Konsequenz für Novecento: er traut sich nicht, das Schiff zu verlassen. – Nun kommt der Ozeanpianist mit dem Schauspieler und Pianisten Henry Arnold, der zuletzt auf der Großen Treppe als Graf Guiche in "Cyrano de Bergerac" und als Davison und Aubespine in "Maria Stuart" zu sehen war, ins Neue Globe. In Hall war er seit 1994 immer wieder in großen Inszenierungen noch unter Achim Plato zu sehen, brillierte unvergesslich als Mozart (eben auch am Klavier) in "Amadeus". Und Sie kennen ihn als jungen Darsteller des Musikstudenten und späteren Dirigenten und Komponisten Hermann Simon in den erfolgreichen Filmen "Die zweite Heimat" und "Heimat 3" von Edgar Reitz.
 

Novecento – Die Legende vom Ozeanpianisten

Gastspiel vom Hofspielhaus München
Samstag, 2. November, 19:30 Uhr im Neuen Globe
 
 
 
 
Das diesjährige Comburg-Literaturstipendium erhält die großartige Autorin Lena Gorelik. Sie kennen sie sicher, zählt sie doch zu den meistgelesenen hierzulande, erst jüngst hat sie mit "Wer wir sind" einen großen Roman vorgelegt, in dem ähnliche Themen auftauchen, die sie bereits zuvor mehrmals behandelt hat. Über Herkunft und Entwicklung, über das Verhältnis der Generationen, über Vorbilder und Nachahmer, über die Bedeutung von Schreiben und über das gesellschaftlich erwartete Verhalten und vor allem, was denn Identität überhaupt ausmacht. Ihre biographischen Erfahrungen, Emigration mit ihrer Familie aus der Sowjetunion mit 11 Jahren nach Deutschland, Annäherung an Kultur und Sprache, eben die Frage wer wir sind, dienen zumeist als Anlass und können allgemeineres exemplarisch verdeutlichen. Ihr erster Roman Meine weißen Nächte (wie die weiteren) war bereits ein großer Erfolg bei Publikum und Kritik, ihren Jugendroman Mehr Schwarz als Lila hat sie bereits 2019 selbst in Hall vorgestellt, sie schreibt Theaterstücke, meist für Kinder und Jugendliche, SagdochmalLuca wird auch hier im Neuen Globe zu sehen sein, nämlich in einer Inszenierung des Jugendensembles der Freilichtspiele.
 
Am 6. November gibt es eine öffentliche feierliche Preisverleihung durch den Oberbürgermeister Daniel Bullinger, mit der Leiterin des Kulturbüros Ute-Christine Berger, mit Anke Ott-Weinert, Vertreterin der Landesakademie Comburg und Franz Burkhard, dem Chefdramaturgen der Freilichtspiele im Gespräch mit Lena Gorelik. Und vor allem: Lena Gorelik die aus Ihrem Werk "Wer wir sind" lesen wird.
 

Ein Abend mit Comburg-Stipendiatin Lena Gorelik

Feierliche Preisverleihung und Lesung
Mittwoch, 6. November um 19:30 Uhr im Neuen Globe

 

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