Wiedersehen alter Bekannter

Mit „Maria Stuart“ haben die Freilichtspiele-Proben für den Sommer 2023 begonnen

Geschäftiges Treiben herrschte am vergangenen Montag in der Haalhalle. Einige Wochen früher als sonst üblich haben die Freilichtspiele Schwäbisch Hall mit den Proben für den kommenden Sommer begonnen. In den Vorproben zu Friedrich Schillers „Maria Stuart“ begegneten sich dabei zahlreiche Schauspieler*innen, die bereits in den vergangenen Jahren regelmäßig in Schwäbisch Hall zu sehen waren und zu Publikumslieblingen geworden sind. Premiere der Inszenierung ist am 20. Juli auf der Großen Treppe.

Duell zweier großer Frauen

Schillers Drama ist ein Politthriller und ein Duell zweier großer und mächtiger Frauen, die beide Anspruch auf Englands Thron erheben: die amtierende Königin Elisabeth und die entmachtete und zum Tode verurteilte Maria Stuart. Als Maria Stuart ist Martina Maria Reichert zu erleben, die zuletzt als Buhlschaft im „Jedermann“ auf der Großen Treppe stand. Für Elisabeth-Darstellerin Franziska Becker, die in „Ewig Jung“, „Bühnenschwestern“ und „Ein Sommernacht“ im Neuen Globe spielte, ist es ein Debüt auf der Treppe.

Wiedersehen mit Gunter Heun, Dirk Weiler, Claudius Freyer, Mario Gremlich und Christine Dorner

„In meiner Inszenierung sind die beiden Königinnen feste Pole, um die herum sich die Männer des Staatsrates bewegen, seien es Verehrer oder Verschwörer“, so Freilichtspiele-Intendant und Regisseur Christian Doll auf der Konzeptionsprobe. Vier Mitglieder dieses Staatsrates sind aus zahlreichen Freilichtspiele-Produktionen bekannt: Gunter Heun (u.a. „Jedermann“-Titelrolle) spielt Leicester, Dirk Weiler (u.a. Jesus in „Don Camillo und Peppone“) den Burleigh, Claudius Freyer (u.a. aus „Geschichten aus dem Wienerwald“) den Shrewsbury und Mario Gremlich (u.a. Sir Tobi in „Was ihr wollt“) den Paulet. Als verschwörerischer Mortimer ist Aurelius Thoß erstmals im Ensemble. Auch Publikumsliebling Christine Dorner wird auf der Großen Treppe zu sehen sein: Sie verkörpert Maria Stuarts Amme Hanna Kennedy.

Ein leuchtender Steg und kunstvolle Bärte

Auf der Konzeptionsprobe stellte Bühnen- und Kostümbildnerin Cornelia Brey ihre Entwürfe vor. Hauptelement des Bühnenbilds ist ein sehr langer, rot leuchtender Steg, auf dem sich die beiden Kontrahentinnen begegnen werden, während die Kostüme so gestaltet werden sollen, dass sie sowohl standesgemäß wirken als auch den Spieler*innen größtmögliche Bewegungsfreiheit erlauben. Auch über Bärte wurde gesprochen, und die Bartansätze der Herren lösten bereits jetzt Amüsement bei den Kolleg*innen aus – bei der Premiere am 20. Juli dürften einige dieser Bärte noch spektakulärer und kunstvoller aussehen. Bis Ende März wird das „Maria Stuart“-Ensemble nun an der Inszenierung arbeiten, bevor sich Regisseur Christian Doll im Anschluss voll seiner zweiten Inszenierung auf der Großen Treppe, dem Musical „Wie im Himmel“, widmen wird.

 

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