Gretchen 89 ff
Es ist die berühmte Szene aus Faust I, wenn Gretchen voller Vorahnungen ins Zimmer kommt und das Schmuckkästchen entdeckt: Es ist so schwül, so dumpfig hie… Und eine Paradeszene für Regie und Schauspielkunst, und hier gleich in mehreren Varianten geprobt, mit hilflosen, eitlen, gierigen Regietalenten und hoffnungsvollen, begabten, divenhaften, empfindsamen, das ganze Repertoire der Weltschauspielkunst ausprobierenden Gretchendarstellerinnen. Vergnügt findet sich das Publikum auf einer Theater-Probe wieder, auf der, blitzschnell wechselnd, unterschiedlichste Charaktere die Gretchen-Szene aus Faust eins, zum theatralen Leben erwecken und lernt liebenswerte und lächerliche Marotten von Menschen auf der Bühne und talentierte (oder weniger talentierte) Exemplaren von Regie und Schauspiel kennen.
Lutz Hübner zählt zu den meistgespielten Dramatikern im deutschsprachigen Raum, fast alle Dramen schreibt er gemeinsam mit Sarah Nemitz, zuletzt sorgte die Verfilmung von „Frau Müller muss weg“ für große Resonanz.
Mit Michelle Brubach und Stefan Roschy
Regie Hendrik Pape